Soldner-Koordinaten

Für großräumige Vermessungen sind die rechtwinkligen SOLDNER-Koordinaten sowie die GAUSS-KRÜGER-Koordinaten von Bedeutung. Um Teile der gekrümmten Erdoberfläche in Ordinatenrichtung längentreu auf ein ebenes rechtwinkliges Koordinatensystem abzubilden, legt man nach SOLDNER die x-Achse auf einen Meridian und den Koordinatenursprung in einen gut vermessenen Zentralpunkt (linke Abbildung).

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Die Ordinate y und die Abszisse x eines Punktes P sind durch die Strecken von den Fußpunkten der sphärischen Lote auf den durch den Zentralpunkt verlaufenden Hauptmeridian und auf den durch den Zentralpunkt verlaufenden Hauptbreitenkreis gegeben (rechte Abbildung).
Bei der Übertragung der sphärischen Abszissen und Ordinaten in das ebene Koordinatensystem werden Strecken gedehnt und Richtungen verschwenkt. Der Dehnungsfaktor a in der Abszissenrichtung beträgt

(3.180)

Zur Begrenzung der Dehnung des Systems darf die Ausdehnung zu beiden Seiten des Hauptmeridians nicht größer als 64 km betragen. Eine 1 km lange Strecke besitzt dann bei y = 64 km eine Dehnung von 0,05 m.