Eulersches Polygonzugverfahren

Durch Integration erhält man aus der Anfangswertaufgabe zu (19.93) die Integraldarstellung

(19.95)

Diese ist Ausgangspunkt für die Näherung

(19.96)

die zu der folgenden Vorschrift des EULERschen Polygonzugverfahrens verallgemeinert wird:

(19.97)

Zur geometrischen Interpretation (s. Abbildung). Vergleicht man (19.96) mit der TAYLORentwicklung

(19.98)

mit , dann sieht man, daß die Näherung y1 für den exakten Wert y(x1) einen Fehler von der Größenordnung h2 hat. Die Genauigkeit kann durch Verkleinerung der Schrittweite h erhöht werden. Rechnungen zeigen, daß sich bei Halbierung der Schrittweite h auch der Fehler der Näherungen für y(x) an einer festen Stelle x etwa halbiert.
Mit Hilfe des EULERschen Polygonzugverfahrens kann man sich sehr schnell einen Überblick über den ungefähren Verlauf der Lösungskurve verschaffen.

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